5 Fragen an: Uta (AFS)

Stillberaterin Uta Tanzer

Uta berät als ehrenamtliche Stillberaterin der AFS mit dem Schwerpunkt auf Stillen und Arbeiten. Dafür leitet sie bei der AFS den Arbeitskreis Stillen bei Erwerbstätigkeit und bloggt auch privat über das Thema der bedürfnisorientierten Gestaltung von Familie und Beruf.

Stell dich bitte ganz kurz vor – was machst du so? Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist? Und: Bist du zufrieden mit der aktuellen Situation?

Ich heiße Uta Tanzer, bin verheiratet und habe zwei Söhne (2/2000 und 1/2009). Wir leben gemeinsam im Herzen des Ruhrgebiets und ich arbeite dort als Lehrerin an einem Gymnasium. Nebenbei betreibe ich mit Sabrina Sailer gemeinsam den Vereinbarkeitsblog (www.vereinbarkeitsblog.de).

Seit 2010 bin ich zertifizierte AFS-Stillberaterin und habe mich auf die Beratung rund um das Thema Stillen und Arbeiten spezialisiert. Für die AFS koordiniere ich den Arbeitskreis Stillen bei Erwerbstätigkeit und betreue auch die Homepage www.stillen-und-arbeiten.de sowie die Facebook-Seite und –Gruppe.

Zur Ausbildung als Stillberaterin habe ich mich entschlossen, während ich mit meinem kleinen Sohn in Elternzeit war. Damals nahm ich auch zum ersten Mal an einer Stillgruppe teil und war sofort begeistert. Für die AFS habe ich mich entschieden, weil die Ausbildung mir dort am undogmatischsten vorkam. So habe ich alle Ausbildungskurse während der Elternzeit absolviert und kurz nach dem Wiedereinstieg meine Prüfung abgelegt.

Für mich war das die richtige Wahl, weil ich hier meine Nische gefunden habe und darüber hinaus noch sehr viele tolle Menschen kennenlernen durfte.

Was macht für Dich wirklich gute Stillberatung aus? Auf welche Punkte legst du selbst besonders wert, um deine Mütter optimal zu begleiten?

Eine gute Stillberatung zeichnet sich für mich vor allem durch die Ergebnisoffenheit aus. Ich bemühe mich, die Frauen zu unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden und biete ihnen das dafür nötige Wissen und Know-how. Dogmatismus hat meiner Meinung nach in der Beratung nichts verloren und so habe ich auch kein Verständnis dafür, wenn sich Beraterinnen anmaßen, z. B. über den „richtigen“ Abstillzeitpunkt zu urteilen.

Welche drei Punkte würdest du einer Stillberaterin in Ausbildung ans Herz legen? Wie schätzt du die verschiedenen Ausbildungsformen und Wissensstände der Stillberatungsorganisationen ein?

  1. Eine gute Stillberaterin sollte sich immer bemühen, auf dem neuesten Stand zu sein und ständigen Austausch mit anderen Berater*innen pflegen. Dies geht z. B. über Facebook. Außerdem sollte sie Fortbildungen besuchen, z. B. den AFS-Stillkongress und ein gutes Netzwerk aufbauen.
  2. Sie sollte sich bewusstmachen, dass sie nicht alle Mütter „retten“ kann und entsprechend nicht dogmatisch an die Beratungen herangehen. Gerade wenn man den Müttern offen begegnet, kann man meist die besten Beratungen erleben und auch selber noch viel lernen.
  3. Sie sollte sich für ihr Thema begeistern und gerade als Ehrenamtliche finde ich es toll, wenn sie neben der Beratung auch im Verein engagiert ist, denn nur so können die AFS und LLL sich stetig verbessern.

Was das Wissen der Stillberatungsorganisationen angeht, so sind die IBCLC-Berater*innen mit Sicherheit am umfassendsten und besten ausgebildet. Meiner Meinung nach müssen sich die anderen Organisationen aber auch nicht verstecken. Allerdings kann eine Ausbildung nur einen Grundstein legen, der durch Eigeninitiative stetig ausgebaut werden muss.

Was ist deine Lieblingsfrage einer ratsuchenden Mutter – und warum?

Da fällt mir spontan keine konkrete Frage ein. Ich finde vor allem Mütter toll, die sich nicht verunsichern lassen und reflektiert und informiert einen Weg für sich und ihr Kind finden möchten.

Was ist für deinen Alltag als Stillberaterin absolut unverzichtbar? Und natürlich vor allem: Warum ist es unverzichtbar?

Absolut unverzichtbar ist für mich das Smartphone, weil ich den Großteil der Beratungen über E-Mail oder in der Facebook-Gruppe mache. Außerdem lese ich dort regelmäßig in der Beraterinnengruppe und lerne dadurch täglich dazu.

Danke Uta für Deine Zeit & und die Einblicke in Deine Stillberaterinnentätigkeit!


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