5 Fragen an Stillbegleiterin & Fitnesstrainerin Sarah Söldner. Sie begleitet Eltern mit einem umfangreichen Kursangebot auf ihrem Weg.
Stillberaterin werden: Unsere „5 Fragen an“
Stell dich bitte ganz kurz vor – was machst du so? Wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist? Und: Bist du zufrieden mit der aktuellen Situation?
Ich bin Sarah Söldner (33), Mutter von zwei wundervollen Söhnen, leidenschaftliche prä- und postnatale Fitnesstrainerin und biete Eltern Beratungen zum Thema Tragen und Stillen. Ich habe eine eigene Praxis – die Familienwiege – in Hamburg-Vierlanden und arbeite eng mit Gynäkologen und Hebammen zusammen. In meinem vorherigen Berufsleben war ich Bürokauffrau bei einem Maklerpool und habe dort die Betreuung der Makler sowie Provisionsabrechnungen gemacht.
Bei der Geburt meines ersten Sohnes stieß ich auf Probleme, was die ganzheitliche und bedürfnisorientierte Hilfestellung betraf und so beschloss ich schon sehr früh, dass sich dies ändern sollte und absolvierte so zahlreiche Fortbildungen zu Themen rund um Schwangerschaft und das Babyjahr, auch das Thema Stillen und verschiedene Ansätze in der Beratung kamen frühzeitig dazu und ich beschloss die Ausbildung zur Stillbegleiterin beim DAIS zu absolvieren.
Das ist mittlerweile 4,5 Jahre her und ich bereue keinen einzigen Schritt, dass ich damals die Familienwiege, mit ihren ganzheitlichen und umfassenden Angeboten, gegründet habe.
Was macht für Dich wirklich gute Stillberatung aus? Auf welche Punkte legst du selbst besonders wert, um deine Mütter optimal zu begleiten?
Eine gute Stillberatung sollte Eltern an dem Punkt abholen, wo sie stehen und in Ruhe gucken, welche Ideen die Eltern haben, wo der Weg weitergehen kann.
Habe ich z.B. eine Mutter, die sich mit Abstillwünschen an mich wendet, sollte sie meines Erachtens Pro wie Contra aufgezeigt bekommen, statt stoisch das Prostillen aufzuzwingen. Mir ist wichtig, die Zeit für die Eltern zu haben. Ich verweise daher auch gerne an meine Kolleginnen, wenn ich merke, die Zeit gibt die Stillberatung nicht her, die Entfernung ist zu weit, oder andere Dinge sind gerade wichtiger.
Welche drei Punkte würdest du einer Stillberaterin in Ausbildung ans Herz legen? Wie schätzt du die verschiedenen Ausbildungsformen und Wissensstände der Stillberatungsorganisationen ein?
Punkt 1: Möchte sie die Beratungen auf ehrenamtlicher Basis leiten, oder möchte sie dafür Geld bekommen?
Punkt 2: Reicht eine Mutter – zu – Mutter – Beratung oder soll es fachlicher werden?
Punkt 3: Schaffe ich den Spagat Familie und Beratung? In meinem Fall kommen die Beratungen urplötzlich und oft muss sofort gehandelt werden, dass setzt voraus, dass meine Kinder betreut werden können und ich die Zeit für die Familien habe. Ein Hausbesuch unter zwei Stunden ist dabei sehr selten.
Meine Einschätzung gegenüber den verschiedenen Institutionen zur Ausbildung ist, das für jeden Wunsch der Beratung etwas dabei ist. Ich finde die hoch fachliche Seite der IBCLC super und die dann immer wieder abgestufteren Formen bis hin zur ehenamtlichen Tätigkeit.
Was ist deine Lieblingsfrage einer ratsuchenden Mutter – und warum?
Ob es normal ist, dass das Baby am Abend immer häufiger an die Brust kommt, ob die Milch noch ausreichend sei.
Die Frage klingt unter Fachfrauen total nett, doch es zeigt, wie unnormal das Verhalten eines gestillen, normal ernährten Babys, bei der Gesellschaft wahrgenommen wird. Die Mutter dann darin zu bestärken, entgegen vieler Meinungen ist für mich eine der schönsten Dinge.
Dennoch sind die Fragen die mir begegnen wirklich sehr unterschiedlich. Ich freue mich immer, wenn man frühzeitig gerufen wird und die Hebammen die Kompetenz erkennen, denn dann kann man gemeinsam mit den Eltern einen guten Weg finden.
Was ist für deinen Alltag als Stillberaterin absolut unverzichtbar? Und natürlich vor allem: Warum ist es unverzichtbar?
Dokumentationsbuch und Stift – oftmals bleibt es nicht bei einer Beratung, das Gewicht muss weiterhin verfolgt werden, wichtige Dinge müssen notiert werden. Gerade in einem so vielfältigen Alltag wie es meiner ist, ist es daher unverzichtbar, alles zu dokumentieren um den Überblick nicht zu verlieren.
So kann ich auch Eltern nach mehreren Wochen immernoch genauso kompetent weiterhelfen, wenn ich weiß, was vorher einmal gewesen ist.
Meine Angebote und Kontaktdaten findest du unter www.familienwiege.de
Danke Sarah für Deine Zeit und deine Antworten!
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